Parasitäre Erkrankungen

Würmer gehören zu den Endoparasiten, das sind Schmarotzer, die im Körper ihres Wirte leben. Einer gesunden und ausgewachsenen Katze sieht man in der Regel nicht an, dass sie verwurmt ist. Bei einem Jungtier, einem geschwächten Tier oder wenn die Würmer in großer Zahl bei ihrem Wirt schmarotzen, können mehr oder weniger schwere Symptome auftreten. In Mitteleuropa befallen Würmer meist den Verdauungstrakt der Katze. Doch es sind auch Infektionen der Lunge, des Herzens und der Leber möglich, wenn sie auch selten sind.

Am häufigsten kommt es zu Spulwurminfektionen. Tatsächlich können auch Katzen, die die Wohnung nie verlassen, Spulwürmer haben. Das liegt zum einen daran, dass sie bereits als Kätzchen durch die Muttermilch mit ihnen infiziert wurden und zum anderen daran, dass Spulwurmeier mit den Schuhen in die Wohnung getragen werden können. Spulwürmer leben im Darm der Katze und schaden ihr hauptsächlich durch Nahrungskonkurrenz: Sie entziehen der Nahrung der Katze wertvolle Nährstoffe und verursachen dadurch Mangelerscheinungen wie z. B. ein stumpfes und struppiges Fell, Abmagerung oder Wachstumsstörungen. Sie können aber auch die Ursache von Durchfällen und heftigen Bauchschmerzen sein. Spulwürmer müssen konsequent bekämpft werden, weil sie auch den Menschen befallen können und insbesondere für kleine Kinder eine echte Gefahr darstellen.

Von den anderen Wurmarten sind in der Regel nur Freilaufkatzen betroffen. Zu den wichtigsten Würmern zählen die Hakenwürmer, der Gurkenkern-Bandwurm, der Katzenbandwurm und der Kleine Fuchsbandwurm. Die Hakenwürmer können als Wurmlarven die Haut sowohl der Katze als auch des Menschen durchdringen. Bei der Katze wandern sie durch den Körper in den Darm, beim Menschen verursachen sie eine Hautentzündung. Die Katze kann aber auch Hakenwürmer mit kleinen Beutetieren aufnehmen. Zusätzlich zur Nahrungskonkurrenz schaden sie der Katze auch dadurch, dass sie die Darmschleimhaut verletzen und zu einem steten Blutverlust führen. Bei Jungtieren kann es dadurch zu einer schweren Blutarmut kommen.

Der Gurkenkern-Bandwurm wird durch Flöhe übertragen. Auch er ist ein Nahrungskonkurrent, doch schadet er der Katze selten – aber auch er kann auf den Menschen übertragen werden und sollte daher zusammen mit den Flöhen bekämpft werden. Mit den anderen Bandwürmer steckt sich die Katze über den Verzehr rohen Fleisches an. Vor allem Mäuse und andere kleine Nager sind die Überträger dieser Parasiten. Erfolgreiche Mäusefängerinnen sollten daher regelmäßig entwurmt werden. Insbesondere, weil sie sich mit dem Kleinen Fuchsbandwurm infizieren können. Dieser Schmarotzer ist für die Katze in der Regel ungefährlich, für den Menschen aber kann er tödliche Folgen haben.

Wichtig für eine erfolgreiche Entwurmung ist, dass die Katze gezielt entwurmt wird. So nützen Medikamente gegen Spulwürmer nichts gegen einen Befall mit Bandwürmern und umgekehrt. Fragen Sie uns welche Art der Entwurmung für Ihre Katze sinnvoll ist – Wir beraten Sie gerne.

Räude ist keine Schande, sondern eine Hautkrankheit, die von bestimmten Milben, den Grabmilben, verursacht wird. Übertragen werden die Milben beim direkten Kontakt von Tier zu Tier, z. B. beim Spielen. Sehr selten „holt“ sich das Tier die Milben aus einer verseuchten Umgebung. Auch der Mensch kann sich mit Tiermilben infizieren – bei ihm kommt es zu einer stark juckenden Hautentzündung, der Scheinräude. Bei einer Infektion des Menschen mit Menschenmilben spricht man von der „Krätze“.

Die Milbenweibchen bohren Gänge in die Haut. In diese Bohrgänge legen sie ihre Eier, aus denen sich in ca. drei Wochen neue Milben bilden. Durch das Bohren lösen sie eine schwere Hautentzündung und starken Juckreiz aus. Sehr häufig ist die sogenannte Ohrräude. Spezielle Milben nisten sich im Gehörgang des Tieres ein und verursachen dort schwere Ohrentzündungen. Die meisten Grabmilben bevorzugen die zarte Haut am Kopf, den Ohren, am Unterbauch und an den Schenkelinnenflächen. An diesen Stellen zeigen sich auch die ersten Symptome: Heftiger Juckreiz, Knötchen, Rötungen, Pusteln und Schuppen. Später kommt es zu einer Verdickung der Haut, zu einem mottenfraßähnlichen Haarausfall und es bilden sich tiefe Hautfalten.

Diese Symptome können aber auch auf andere Hautkrankheiten hinweisen. Unter anderem können auch Raubmilben ein ähnliches Krankheitsbild verursachen. Eine Infektion mit Raubmilben ist leichter zu behandeln als eine mit Grabmilben. Um eine sichere Diagnose zu stellen, entnimmt der Tierarzt an möglichst vielen Stellen ein sogenanntes Hautgeschabsel. Dazu schabt er mit einem Skalpell solange über die Haut bis die Stelle blutet. Die abgeschabte Probe untersucht er unter dem Mikroskop.

Hat das Tier Milben, müssen Sie sich auf eine langwierige Behandlung einstellen. Das Tier und häufig auch alle anderen Tiere im Haushalt müssen über Wochen mit speziellen Lösungen gewaschen werden. In einigen Fällen hilft auch eine Therapie mit einem Medikament, dass die Milben abtötet. Aber auch dieses Medikament muss das Tier über einen längeren Zeitraum bekommen. Dabei kann es während der Therapie noch einmal zu heftigem Juckreiz kommen, wenn die Milben absterben.

Wichtig ist auch die Reinigung und Desinfektion der Umgebung und aller Gegenstände, mit denen das Tier häufig Kontakt hat. Textilien sollten Sie auskochen, Utensilien, die sie nicht gründlich reinigen können, möglichst wegwerfen. Gegenstände, die Sie nicht vernichten wollen, sollten Sie über mindestens drei Wochen an einem Ort aufbewahren, zudem kein Tier Zugang hat. (Nach etwa drei Wochen können Sie davon ausgehen, dass die Milben gestorben sind.)

Gerade bei der Räude lohnen sich Geduld und Konsequenz. Ist die Krankheit noch nicht zu weit fortgeschritten, heilt sie mit der richtigen Behandlung gut ab.

Hautpilze sind zwar keine Tiere, doch man kann sie ohne weiteres zu den Parasiten zählen. Denn sie leben von einem tierischen oder menschlichen Wirt. Sie ernähren sich von dem Horn,  aus dem die oberste Hautschicht und die Haare bestehen. Um das Horn aus diesen Geweben zu lösen, setzen sie Enzyme, aggressive, biochemische Substanzen, ein. Dabei zerstören sie die Struktur der Haut und der Haare.

Bei einer klassischen Pilzinfektion bricht das Haar kurz nach seinem Austritt an die Hautoberfläche ab („scherende Flechte“). Es entstehen kreisrunde bis ovale, kahle Stellen im Fell. An den Rändern dieser Kahlstellen sieht man oft einen roten Wall („Ringflechte“), ein Zeichen für eine Entzündung der Haut. Je nach Schwere der Hautentzündung kann es zu Schuppenbildung, Verdickungen und Verfärbungen der Haut kommen. Juckreiz tritt selten auf. Die von den Pilzen geschädigte Haut ist gegenüber anderen Krankheitserregern wehrlos. Und so wird die Pilzinfektion häufig von bakteriellen Infektionen begleitet und kompliziert.

Mit Hautpilzen anstecken kann sich der Hund überall. Die Pilzsporen können jahrelang ohne Wirt überleben. Doch nicht jede Katze wird krank. Tatsächlich erkranken meist junge Tiere, Hunde mit einem geschwächten Immunsystem oder alte Tiere. Auch eine falsche Ernährung, der Befall mit Flöhen, Würmern oder anderen Parasiten oder eine mangelhafte Pflege machen den Pilzen die Infektion leicht. Langhaarige Hunde werden häufiger „Pilzopfer“ als Tiere mit einem kurzen Fell.

Ausgewachsene Tiere mit Hautpilzen zeigen meist nur sehr schwache Symptome: Ihr Fell wirkt schütter und stumpf – manchmal sehen sie aus, als hätte man sie mit Mehl bestäubt. Nicht selten sind sie sogar völlig symptomfrei. Sie sind dann eine stete Infektionsquelle für andere Hunde, aber auch andere Tiere und den Menschen. Denn Pilze sind nicht wählerisch – sie befallen Mensch und Tier gleichermaßen. Daher müssen sie auch bei scheinbar gesunden Tieren bekämpft werden.

Die Behandlung von Hautpilzerkrankungen ist langwierig und aufwändig. Meist müssen alle Tiere im Haushalt behandelt werden. Die Tiere erhalten Medikamente über mindestens 4 – 6 Wochen und müssen 1 – 2 mal wöchentlich mit Anti-Pilz-Mitteln gewaschen oder besprüht werden. Bei Pilzinfektionen des Krallenbettes können Behandlungen von über einem halben Jahr nötig sein. Das Fell langhaariger Hunde sollte gekürzt werden. Außerordentlich wichtig ist die mehrmalige gründliche Reinigung und Desinfektion aller Räume, in denen sich die Tiere aufhalten und aller Utensilien, mit denen sie Kontakt haben. Gegenstände, die nur einen geringen Wert haben, sollten Sie entsorgen. Textilien, Bürsten und Kämme können Sie auskochen.

Jeder Haushalt ist unterschiedlich, scheuen Sie sich nicht uns um Rat zu fragen, wenn sie ein besonderes Problem bei der Reinigung oder Desinfektion haben. Die Medikamente gegen die Pilze können Nebenwirkungen verursachen – bitte wenden Sie sich sofort an uns, wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches an Ihren Tieren auffällt. Und nicht zuletzt: Wir beraten Sie auch gerne zu allen Fragen, die die Haltung und Ernährung Ihrer Tiere betreffen. Denn bei Tieren in Topform haben Pilze kaum eine Chance.

So putzig ein Flohzirkus sein mag, in den eigenen vier Wänden möchte man diese Insekten nicht haben. Flöhe sind blutsaugende Parasiten, deren Stiche stark jucken. Der Juckreiz lässt die betroffenen Tiere nicht mehr zur Ruhe kommen und schwächt sie dadurch. Außerdem können Flöhe Hautentzündungen verursachen, Allergien auslösen und Bandwürmer übertragen. Bei einem Massenbefall können sie bei Jungtieren sogar zur Blutarmut führen.

Nur die erwachsenen Flöhe leben auf dem Tier. Eier, Larven und Puppen – der Flohnachwuchs – befinden sich in der Umgebung des Tieres: Im Teppichboden, auf dem Tierlager, in den Autopolstern, eben überall dort, wo das Tier länger verweilt. Da ein Flohweibchen im Laufe seines Lebens rund 2000 Eier legt, rechnet man dass etwa 95% der Flohpopulation sich nicht auf dem Tier sondern in seinem im Umfeld aufhält. Und zwar das ganze Jahr – Der Flohnachwuchs entwickelt sich in beheizten Räumen auch im Winter prächtig.

Flohbefall können Sie einfach feststellen. Kämmen Sie Ihr Tier auf einer hellen Unterlage. Rieseln dabei braune Krümel auf die Unterlage, machen Sie den Flohtest: Legen Sie die braunen Krümel auf ein feuchtes, weißes Papiertaschen- oder Küchentuch – färben sich die Krümel dann rot, handelt es sich um Flohkot und Ihr Tier hat Flöhe.

Neben der Vernichtung der Flöhe auf dem Tier, muss seine Umgebung entfloht werden. Das bedeutet aber nicht, dass Sie Ihre ganze Wohnung mit Chemikalien verseuchen müssen. Ein guter Staubsauger und strategisches Denken helfen Ihnen weiter. Teilen Sie die Wohnung in Problemzonen ein. Orte, an denen sich Ihr Tier häufig aufhält, müssen Sie regelrecht entseuchen. Fußböden in diesen Bereichen sollten Sie öfter als sonst reinigen – widmen Sie dabei schwerzugänglichen Ecken und Ritzen besondere Aufmerksamkeit. Teppiche behandeln sie mit Teppichreinigern und sprühen Sie evtl. mit einem Insektizid ein. Waschen Sie die Decken des Tierlagers. Weidenkörbchen oder ähnliche schwer zureinigende Gegenstände sollten Sie entweder wegwerfen oder chemisch behandeln. Vergessen Sie auch die Polstermöbel und die Autopolster nicht – gerade dort sitzt oft eine stille Reserve hungrigen Flohnachwuchses. Und zwar lange: Verpuppte Flöhe können spielend ein halbes Jahr ohne Blutmahlzeit überleben. Meist müssen Sie diese Reinigung mehrmals wiederholen, denn der Flohnachwuchs kann sich hervorragend verstecken.

Bereiche in der Wohnung, zu denen das Tier Zugang hat, aber wo es nicht lange bleibt, sollten auch öfter als gewöhnlich gereinigt werden – der Einsatz von Chemikalien ist hier aber nicht unbedingt notwendig. Orte, schließlich, an denen Ihr Tier nie oder selten ist, putzen Sie wie gewohnt.

Am besten beugt man dem Flohbefall vor. Möglichkeiten, gibt es viele: Neben Präparaten, die die erwachsenen Flöhe töten, sind auch Mittel erhältlich, die verhindern, dass sich aus den Floheiern lebensfähiger Nachwuchs entwickelt. Wir beraten Sie gerne sowohl bei der Bekämpfung schon vorhandener Flöhe als auch beim vorbeugenden Flohschutz.

Die häufigste Zeckenart im deutschsprachigen Raum ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Diese Zecke hält sich bevorzugt im Gebüsch oder Unterholz lichter Mischwälder oder im hohen Gras auf. Im Spätherbst verkriecht sich der Holzbock in die Erde und fällt dort in eine Winterstarre. Sobald es wieder konstant wärmer wird, etwa im April, beginnt die erste Zeckensaison, die ihren Höhepunkt im Mai oder Juni erreicht. Im Hochsommer geht die Anzahl der Zecken wieder drastisch zurück. Aber im Spätsommer bzw. Herbst ist wieder Zeckenzeit, die bei mildem Wetter bis November dauern kann.

Die Zecken klettern auf Gräser oder Büsche bis auf eine Höhe von 1,50 m und warten dort auf ihre Opfer. Sie sind dabei wenig wählerisch – alle warmblütigen Tiere also auch der Mensch werden befallen. Entert die Zecke einen geeigneten Wirt, bohrt sie ihren speziellen Saugrüssel tief in seine Haut und saugt sein Blut. Damit der Wirt nichts von dem Blutsauger bemerkt und ihn ausreißt, enthält der Zeckenspeichel einen betäubenden Stoff. Außerdem löst dieser Speichel auch das Gewebe auf und verhindert die Blutgerinnung, damit der Blutfluss nicht aufhört.

Wenn Sie eine festgesaugte Zecke entdecken, entfernen Sie sie mit einer drehenden Bewegung. Bitte träufeln Sie auf gar keinen Fall Klebstoff, Öl oder Nagellackentferner auf die Zecke.

Um einen Befall mit Zecken vorzubeugen, gibt es bei uns verschiedene Präparate. Alle diese Anti-Zeckenmittel sind hochwirksam, trotzdem werden Sie immer wieder festsitzende Zecken in der Haut Ihres Tieres entdecken. Diese Zecken sind aber schon abgestorben. Die Art der Anwendung vom Halsband über Sprays zu Spot-on Präparaten, die man auf die Haut des Tieres tropft, ist unterschiedlich. Wir beraten Sie gerne, welches dieser Präparate sich für die individuellen Ansprüche Ihres Tieres am besten eignet.