Bewegungsapparat

Die berühmte Dackellähme ist die Folge eines Bandscheibenvorfalls. Bandscheibenvorfälle sind zwar nicht nur ein Dackelproblem, aber bei dieser und anderen kurzbeinige Rassen mit langen Rücken besonders häufig, daher der Name.

Die Bandscheiben liegen zwischen den knöchernen Wirbeln. Sie sind fest-elastisch und dienen zum einen als Stoßdämpfer und zum anderen verleihen sie der Wirbelsäule eine, wenn auch beschränkte, Beweglichkeit. Die Bandscheiben bestehen aus einem äußeren Ring aus faserigem Knorpel, der einen gallertartigen Kern fest umschließt.

Im Laufe des Älterwerdens verliert die Bandscheibe an Elastizität. Die Gallertmasse des Kerns wird knorpelig oder faserig; das Knorpelgewebe des äußeren Ring wird nach und nach durch Fasern ersetzt. Er wird schwächer und kann dem Druck des Kerns nicht mehr standhalten. Der Kern wölbt den Ring in Richtung Wirbelkanal, indem sich das Rückenmark befindet, vor. Manchmal reißt der Ring sogar und der Kern schiebt sich selbst in den Wirbelkanal.

Sobald die Bandscheibe das Rückenmark, die empfindliche „Nervenautobahn“ des Körpers, einengt oder quetscht, besteht ein Bandscheibenvorfall. Der Hund zeigt die ersten Symptome: Er bewegt sich nur ungern, seine Muskeln sind verspannt; er reagiert überempfindlich auf Berührungen im Rücken- oder Halsbereich; er hat einen aufgekrümmten Rücken oder steifen Hals und geht „staksig“ oder „übertrieben“. In schwereren Fällen kann der Hund nicht mehr alleine stehen und es kommt zu Lähmungen bis hin zur Querschnittslähmung. Diese schweren Fälle müssen operiert werden.

Die Diagnose „Bandscheibenvorfall“ wird anhand der Symptome und von Röntgenaufnahmen gestellt. In milden Fällen wird es zunächst mit einer konservativen Behandlung versucht. Man gibt dem Hund entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente – allerdings in niedriger Dosierung, denn der Hund soll nicht völlig schmerzfrei sein, damit er sich schont.

Außerdem wird eine strikte Käfigruhe von 5 Tagen bis zu 3 Wochen verordnet. Danach muss der Hund weitere 2 bis acht Wochen an der Leine gehen. Treppensteigen, Springen, wilde Spiele und lange Spaziergänge sind verboten. Physiotherapeutische Übungen verhindern in dieser Zeit, dass es zu einem Muskelschwund kommt. Unterwassermassagen und Sprudelbäder beschleunigen die Heilung. Auch Schwimmen entlastet den Rücken und stärkt die Muskulatur. Hunde mit Übergewicht werden außerdem auf Diät gesetzt – denn jedes überflüssige Gramm belastet den Rücken. Ein Hund, der bereits einmal einen Bandscheibenvorfall hatte, ist besonders gefährdet einen zweiten zu erleiden – wenn Sie die ersten Symptome bemerken, wenden Sie sich sofort an uns oder ihren Haustierarzt.

Da Bandscheibenvorfälle besonders häufig bei Dackeln vorkommen, nennt man sie beim Hund auch Dackellähme. Die Bandscheiben bestehen aus einem gallertartigen Kern, der von einem Ring aus faserigem Knorpel umschlossen wird. Sie liegen als fest-elastische Stoßdämpfer zwischen den Wirbelknochen und dienen der Beweglichkeit der Wirbelsäule. Mit zunehmendem Alter verlieren sie an Festigkeit und Elastizität. Der Kern übt Druck auf den Ring aus und kann ihn verformen. Wenn sich die Bandscheibe in Richtung Wirbelkanal vorwölbt und das darin liegende Rückenmark einengt und quetscht, spricht man von einem Bandscheibenvorfall.

Bei einem Bandscheibenvorfall ist nicht die verformte Bandscheibe das Hauptproblem, sondern die Quetschung des Rückenmarks. Das Rückenmark ist die „Hauptdatenleitung“ des Körpers. Wird es verletzt, werden Wahrnehmung und Bewegungsfähigkeit des Hundes eingeschränkt. Bei schweren Verletzungen des Rückenmarks kann es zur vollständigen Lähmung und Empfindungslosigkeit kommen.

Bandscheibenvorfälle werden in fünf Schweregrade eingeteilt. Bei den ersten zwei Graden leidet der Hund unter großen Schmerzen, ist aber noch in der Lage selbstständig zu gehen und zu stehen. Wenn es sich um den ersten Bandscheibenvorfall des Hundes handelt, wird es der Tierarzt bei einem Bandscheibenvorfall 1. oder 2. Grades zunächst mit einer konservativen Therapie versuchen.

Ab dem dritten Grad, bei dem die ersten Lähmungserscheinungen auftreten, und bei einem Rückfall sollte der Hund operiert werden. Bandscheibenoperationen sind schwierig und können Komplikationen zur Folge haben. Aber für Hunde mit Lähmungserscheinungen sind sie die einzige Hoffnung auf eine Genesung. Wichtig ist, dass rasch operiert wird, denn je länger das Rückenmark gequetscht wird, desto größer sind die bleibenden Schäden.

Es gibt verschiedene Operationsmethoden, die aber alle ein Ziel haben: Das Rückenmark muss von dem Druck, den die vorgefallene Bandscheibe ausübt, befreit werden. Der Chirurg beseitigt die vorgefallenen Bandscheibenteile und vergrößert den Wirbelkanal, indem er Teile des Wirbelknochens herausfräst. Häufig ist es sinnvoll im Zuge dieser Operation auch andere noch nicht vorgefallene Bandscheiben zu „entschärfen“. Der Chirurg entfernt dabei den Kern von Bandscheiben, die besonders zum Vorfallen neigen.

Die Genesungszeit nach der Operation kann je nach Schweregrad des Bandscheibenvorfalls zwischen 14 und 90 Tagen betragen. Von entscheidender Bedeutung ist die Nachbehandlung: Der Hund darf in der Erholungsphase nur an der Leine gehen, keine Treppensteigen oder springen. Übergewichtige Hunde sollten abnehmen. Sprudelbäder und Unterwassermassagen lockern die Muskulatur und fördern den Heilungsprozess. Schwimmen wirkt kräftigend ohne die Wirbelsäule zu belasten. Wir zeigen Ihnen außerdem gerne physiotherapeutische Übungen, die einem Muskelschwund vorzubeugen.

Mit Cauda-equina (lat. Pferdeschweif) bezeichnet man den letzten Abschnitt des Rückenmarks, der „Nervenautobahn“ die in der Wirbelsäule liegt. Die Nerven, die der Cauda-equina entstammen, sind für die Motorik und Sensibilität der Hinterbeine, des Schwanzes und für die Ausscheidungsorgane wie Blase und Schließmuskel des Enddarms zuständig.

Wenn diese Nerven beschädigt oder in ihrer Funktion beeinträchtigt werden, entsteht das Cauda-equina-Syndrom. Meist handelt es sich um Quetschungen der Nerven. Je nach Ausmaß und Lage des Schadens kommt es zu unterschiedlichen Symptomen, die einzeln aber auch in Kombination auftreten können: Überempfindlichkeit der Lendengegend, Unlust sich zu bewegen, Schmerzen beim Aufstehen, Springen, Treppensteigen oder Anheben des Schwanzes, ständiges Belecken und Beknabbern des Schwanzes, des Hinterns und des Genitales, schleppender Gang bis hin zu Lähmungen der Hinterbeine. Außerdem kann es auch zur Lähmung des Schwanzes, zu Harnabsatzstörungen und zu Kotinkontinenz kommen.

Für das Cauda-equina-Syndrom gibt es viele Ursachen: angeborene Verengungen des Wirbelkanals, Entwicklungsstörungen der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle, altersbedingte Knochenzubildungen, Verletzungen usw. Auch ein instabiler Übergang von der Lendenwirbelsäule zur Kreuzbein kann die Funktion der Cauda-equina beieinträchtigen.

Die Diagnose des Cauda-equina-Syndroms ist nicht immer einfach zustellen, denn auch andere Krankheiten, wie z.B. Arthrosen des Hüftgelenks oder Prostataerkrankungen, können ähnliche oder gleiche Symptome bewirken. Für eine exakte Diagnose und vor allem für eine einigermaßen sichere Aussage über die Chancen einer Besserung sind daher manchmal aufwändige Untersuchungsmethoden, wie Myelographie, Computertomographie, Magnetresonanzdarstellung oder andere erforderlich.

Wenn der Hund nur wenige Beschwerden hat, ist es eventuell ausreichend seine Bewegung über vier Wochen einzuschränken. Das bedeutet Leinenzwang, nicht Springen und nicht Treppen steigen. Schwimmen und physiotherapeutische Übungen beschleunigen den Heilungsprozess.

Leidet der Hund aber unter Bewegungsstörungen, sollte er schnell operiert werden. Die Operationsmethode richtet sich nach der Ursache und Ausmaß des Cauda-equina-Syndroms. Das Prinzip der unterschiedlichen Methoden ist jedoch das gleiche: die Engstellen werden beseitigt, damit die Nerven nicht mehr gequetscht werden können.

Je schlechter es dem Hund vor der Operation ging, desto schlechter sind auch die Aussichten auf Erfolg. Wichtig ist aber auch, wie lange der Hund schon unter dem Cauda-equina-Syndrom vor der Operation litt. Je eher ein Cauda-equina-Syndrom erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf eine Besserung.

Eine der häufigsten Verletzungen am Knie von Hund und Katze ist der Riss des vorderen Kreuzbandes. Im gesunden Zustand verhindert dieses Band, dass das Schienbein gegenüber dem Oberschenkelknochen nach vorne wegrutscht. Reißt das Band, wird das Knie in sich instabil. Diese Instabilität verursacht dem Tier bei jedem Schritt Schmerzen. Es schont daher das betroffene Bein bei leicht gebeugtem Kniegelenk und lahmt.

Zu einem Riss dieses Bandes kann es kommen, wenn das Tier im Sprung mit dem Hinterbein z. B. an einem Zaun hängen bleibt. Bei älteren Tieren jedoch reißt das Band meist spontan, d. h. niemand kennt die unmittelbare Ursache des Kreuzbandrisses. Man nimmt an, dass das Band in diesen Fällen bereits vorgeschädigt und brüchig war, so dass eine minimale Belastung den Riss herbeiführte. Für diese These spricht, dass in vielen Fällen auch das Band des anderen Knies früher oder später reißt. Gefährdet sind vor allem übergewichtige Tiere, die sich wenig bewegen.

Der Tierarzt diagnostiziert den Kreuzbandriss durch Röntgenaufnahmen und indem er das sogenannte „Schubladenphänomen“ auslöst. Dabei versucht er mit einem speziellen Griff das Schienbein gegenüber dem Oberschenkel nach vorne zu verschieben – gelingt ihm dies, ist der Beweis erbracht, dass es sich um einen Kreuzbandriss handelt.

Bei kleinen, leichten Tieren kann eine sechs bis acht Wochen dauernde, strikte Ruhigstellung des Knies zwar keine Heilung aber eine Stabilisierung des Knies bewirken. Das Tier ist danach schmerzfrei und geht nicht mehr lahm. Falls sich das Knie in dieser Zeit nicht wesentlich gebessert hat, muss es operiert werden.

Immer operiert werden sollten Hunde mit einem Gewicht über 15 kg. Bei diesem Körpergewicht kann sich das Knie nicht aus eigener Kraft stabilisieren. Die Instabilität des Knies verursacht dem Tier nicht nur ständige Schmerzen, sie führt auch zu Arthrosen. Auch das andauernde Schonen des Beines und das Lahmen haben Folgen:

Es kommt einerseits zu Muskelschwund, andererseits provoziert die Schonhaltung auch Muskelverspannungen und Fehlbelastungen, mit der Folge das auch andere Gelenke in Mitleidenschaft gezogen werden.

Für die Operation des Kreuzbandrisses gibt es verschiedene Methoden, die alle das Ziel haben das Knie zu stabilisieren. Der Tierarzt wird je nach Fall entscheiden, welche die erfolgversprechendste ist. Nach der Operation muss das Knie für etwa eine Woche ruhiggestellt werden. Danach besteht für weitere 11-12 Wochen Leinenzwang.

Die Schwäche des Kreuzbandes, die schließlich zum Riss führt, scheint eine Verschleißerscheinung zu sein, der man schlecht vorbeugen kann. Man kann das Risiko allerdings minimieren: Bei schlanken, aktiven Tiere reißt das Band deutlich seltener als bei bequemen „Pummelchen“. Wir beraten Sie gerne, wie Sie Ihren tierischen Senior mit Vernunft und Augenmaß in Topform halten.

Ein Knochenbruch (Fraktur) kann nur dann heilen, wenn die Bruchenden richtig zusammengeführt, in dieser Lage fixiert und über Wochen stabil gehalten werden. Das ist besonders schwierig bei Frakturen mit mehreren Bruchstücken (Fragmenten). Folgende Komplikationen können den Heilungsprozess auch eines einfacheren Bruchs verzögern oder sogar unmöglich machen: eine schlechte Durchblutung des Knochengewebes, schwere Weichteilverletzungen, z.B. Quetschungen der Muskulatur, die zu Schwellungen führen und Infektionen.

Neben Schienenverbänden und der internen Fixation eines Knochenbruchs mit Platten, Schrauben oder Nägeln gibt es für diese schwierigen Fälle auch noch eine dritte Behandlungsmethode für Frakturen: den Fixateur externe.

Mit dem Fixateur externe wird der gebrochene Knochen mittels einer Konstruktion aus einem Stab und mehreren Nägeln von außen fixiert. Die Nägel werden in die Knochenbruchstücke eingesetzt und außerhalb des Körpers miteinander durch den Stab verbunden. Der Fixateur externe bildet eine Art Rahmen, der den Knochen zwingt richtig zusammenzuwachsen. Auf den ersten Blick mag die Metallkonstruktion, die aus dem Körper ragt, erschreckend wirken.

Doch der Fixateur externe ist bei vielen komplizierten Knochenbrüchen die beste Behandlungsmethode. Im Gegensatz zu intern fest verschraubten Platten, stellt er kein Hindernis für die Durchblutung dar, so dass er auch in schlecht durchbluteten Knochenbruchstücken (z. B. bei vielen kleinen Knochenfragmenten) eingesetzt werden kann.

Der chirurgische Eingriff bei der internen Fixation führt zwangsläufig zu Verletzungen des Weichgewebes, gerade bei massiven Vorschädigungen der Muskulatur ist der Fixateur externe die schonendere Methode.

Die Behandlung infizierten Gewebes (z. B. Spülung) ist sogar nur mit dem Fixateur externe möglich. Denn unter einem Gipsverband kann man nicht spülen und bei einer internen Fixation muss die Operationsnarbe mit einer Naht verschlossen werden.

Nach dem Einsetzen des Fixateur externe werden die Löcher, durch die die Nägel in die Haut eingeführt wurden noch ein paar Tage nässen – solange die Flüssigkeit nicht eitrig ist oder übel riecht, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Beim Abtupfen dieser Flüssigkeit sollte man jedoch darauf achten, dass man die Kontaktfläche Nagel-Haut nicht berührt. Solange das Tier den Fixateur externe trägt, sollte es mindestens alle drei Wochen zur tierärztlichen Kontrolle. Hund und Katze kommen übrigens mit dem Fixateur externe, diesem Fremdkörper aus Metall, erstaunlich gut zurecht. Wir zeigen Ihnen gerne wie Sie Ihr Tier in dieser Zeit pflegen und fit halten können.

Damit ein Knochenbruch (Fraktur) heilen kann, müssen die Knochenenden dicht und in der richtigen Lage zusammengeführt werden, man nennt dies den Knochen richten. Außerdem müssen die gerichteten Knochenenden in dieser Lage über mehrere Wochen ruhiggestellt werden. Einfache Verbände sind nur eine vorläufige Lösung, denn sie sind zu instabil um den Bruch bis zur Heilung sicher zu fixieren. Sie kommen daher als nur als Erste-Hilfe-Maßnahme, in der Wartezeit bis zur Operation oder als unterstützende Maßnahme nach der Operation in Frage.

Heutzutage werden Knochenbrüche meist operiert. Der Tierarzt fixiert die Knochenenden je nach Fall mit Metallplatten, Schrauben, Nägeln oder Draht. Nur in wenigen Fällen kann der Tierarzt den Bruch von außen richten und ohne Operation ruhigstellen. Vorraussetzungen für eine solche konservative Behandlung sind: Die Fraktur ist unkompliziert und geschlossen (das bedeutet, dass das Tier keine offene Wunde hat.), die Bruchenden liegen nahe und stabil beieinander, das Tier ist jung (bei jungen Tieren heilt Knochen schneller und besser) und es handelt sich um einen Bruch unterhalb des Ellbogen oder des Kniegelenks (Ausnahme: Beckenbrüche bei Katzen).

Bei Katzen mit Beckenbrüchen kann eine vier- bis sechswöchige Käfigruhe bereits zur Heilung führen. Dies gilt allerdings nur, wenn die gebrochenen Beckenknochen keine tragende Funktion haben. Alle anderen Beckenbrüche müssen operiert werden.

Eine andere Methode der Frakturbehandlung ist die Ruhigstellung des Bruchs durch spezielle Schienenverbände: Gips-, Dyna- oder Deltacastverbände.

Zum Anlegen eines Gipsverbandes (bzw. eines anderen Schienenverbandes) muss der Tierarzt das Tier in Narkose legen. Denn bei jeder Abwehrbewegung des Tieres könnten die Knochenenden wieder verrutschen und falsch zusammenwachsen. Der Schienenverband wird dick mit Watte gepolstert, damit keine Druckstellen entstehen. Danach wird mit einem mit den Schienen oder Gips versteift und stabilisiert. Mindestens einmal wöchentlich sollte der Tierarzt den Verband kontrollieren.

Der Tierhalter muss den Schienenverband mindestens zweimal täglich anhand folgender Kriterien überprüfen. Der Verband darf nicht verrutschen. Er sollte sich warm anfühlen aber nicht heiß. Es dürfen keine Scheuerstellen zu sehen sein. Wichtig ist außerdem, dass der Verband nicht die Durchblutung abschnürt. Symptome für eine Entzündung unter dem Verband können ein schlechter Geruch, intensives Benagen des Verbandes, Appetitlosigkeit oder andere Verhaltensänderungen des Tieres sein. In diesen Fällen muss der Tierarzt sofort aufgesucht werden.

Je nach Alter des Tieres und Art des Bruches dauert die Knochenheilung unterschiedlich lange. In der Regel wird das Tier sechs Wochen oder länger einen Schienenverband tragen müssen. In dieser Zeit ist es zu einem Muskelschwund im betroffenen Bein gekommen. Diese Muskeln müssen nun langsam wieder aufgebaut werden – wir beraten Sie gerne wie Sie ihr Tier am besten trainieren.

Die OCD ist eine schmerzhafte Erkrankung der Gelenke. Sie ist die Folge einer Entwicklungsstörung des Skeletts bei heranwachsenden Hunden mittelgroßer und großer Rassen. Die Gelenke des jungen Hundes werden dabei meist irreparabel geschädigt. Am häufigsten ist das Schultergelenk betroffen, gefolgt von Ellbogen, Sprunggelenk und Knie. Seltener ist die OCD bei anderen Gelenken. Erste Symptome zeigen sich im Alter von fünf bis acht Monaten. Die jungen Hunde lahmen oder haben einen steifen Gang.

Die Entstehung einer OCD erklärt man so: Beim Jungtier besteht das Skelett noch nicht durchgehend aus Knochen sondern aus dem weicheren Knorpelgewebe. Während des Wachstums wird das Knorpelgewebe allmählich durch Knochen ersetzt. Die Verknöcherung festigt zum einen das Skelett, zum anderen gewährleistet sie die Ernährung und Sauerstoffversorgung sowohl der Knochen- als auch der Knorpelzellen. Denn im Gegensatz zu Knochen ist Knorpel nicht durchblutet und muss von den umliegenden Geweben mit ernährt werden.

Bei der OCD wächst das Knorpelgewebe im Gelenk des jungen Hundes weiter ohne zu verknöchern. Der Knorpel wird zu dick um versorgt zu werden, denn über längere Strecken können Sauerstoff und Nährstoffe nur mit Hilfe des Blutes transportiert werden. Teile des Knorpels „hungern“, werden „schwach“ und können absterben. Häufig stößt das gesunde Gewebe das tote Gewebe ab, mit der Folge, dass Teile des Gelenkknorpels absplittern und als sogenannte „Gelenkmäuse“ im Gelenk schwimmen.

Man nimmt an, dass eine Kombination von Erbfaktoren, falscher Ernährung, Hormonstörungen, evtl. auch Verletzungen, wie Verstauchungen, und eine Überlastung des wachsenden Skeletts zur OCD führt. Bei der Ernährung scheint vor allem eine Überversorgung des jungen Hundes mit Energie und Kalzium eine Rolle zu spielen. Gerade wachsende Hunde größerer Rassen sollten daher nur maßvoll gefüttert werden. Denn üppige, kalorienreiche Mahlzeiten beschleunigen das Wachstum: Der junge Hund wird regelrecht zu schwer für sein wachsendes Skelett. Eine zusätzliche Versorgung mit kalziumhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln verschlimmert die Situation.

Ein junger Hund soll sich zwar viel bewegen und auch wild umhertollen – doch der Halter sollte darauf achten, dass sich das Tier im „Eifer des Gefechts“ nicht überanstrengt. Bei allen Spielen, in deren Verlauf es zu Sprüngen, abrupten Stopps und engen Wendungen kommt, z. B. Ballspiele, sollten grundsätzlich nur auf weichem Boden stattfinden und nie zu lange dauern.

Eine Heilung der OCD ist zwar in vielen Fällen ausgeschlossen, aber der Tierarzt kann häufig erreichen, dass der Hund schmerzfrei wird und beweglich bleibt. Vorraussetzung hierfür ist, dass die Krankheit rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Wird die OCD sehr früh diagnostiziert, kann eine Futterumstellung und eine zwei – bis dreimonatige konsequente Einschränkung der Bewegung (Gassi nur an der Leine, keine wilden Spiele) als Therapie ausreichend sein. Bei OCD im Schultergelenk kann diese Behandlung in sehr frühem Stadien sogar zur Ausheilung führen. In vielen Fällen wird der Hund allerdings operiert werden müssen.

Wir beraten Sie gerne, wie Sie der OCD durch die richtige Ernährung, Haltung und Training des heranwachsenden Hundes vorbeugen können.

Die Panostitis ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung der langen Röhrenknochen, also z. B. des Oberarmknochens, des Schienbeins, des Oberschenkelknochens usw. Sie tritt vor allem bei Hunden mittelgroßer oder großer Rassen auf. In der Regel sind Hunde im Alter von 5- 8 Monaten betroffen. Völlig geklärt sind die Ursachen der Panostitis bis heute noch nicht. Man geht aber davon aus, dass eine kalorienreiche Nahrung und eine Überversorgung mit Kalzium die Kanäle für die Blutgefäße im Knochen verengt: Es kommt zu einem Blutstau vor den Engstellen und damit zu einer Durchblutungsstörung in den wachsenden Knochen. Diese Durchblutungsstörung wiederum löst die heftigen Schmerzen aus, die den Hund veranlassen zu lahmen.

Meist ist nicht nur ein Knochen von der Panostitis betroffen. Typisches Symptom einer Panostitis ist daher, dass der Hund mal das eine Bein, mal das andere mehr schont – je nachdem welches ihm gerade mehr „weh tut“. Hunde mit einer Panostitis sind häufig appetitlos und matt, ihre Körpertemperatur kann leicht erhöht sein. Sie verlieren die Freude an der Bewegung – das ist besonders auffällig, weil es sich vor dem Krankheitsausbruch meist um besonders lebhafte Tiere handelte. Beim Betasten der betroffenen Beine zeigen die Tiere Schmerzreaktionen: Sie versuchen das Bein wegzuziehen, jaulen, stöhnen oder drohen sogar.

Ist die Krankheit fortgeschritten, kann der Tierarzt auf Röntgenaufnahmen die typischen Veränderungen am Knochen durch Panostitis erkennen. Im Blut kann der Tierarzt häufig auch besondere Entzündungszellen feststellen.

Die Behandlung einer Panostitis ist langwierig (um die drei Monate) und erfordert eine enge Zusammenarbeit von Hundehalter und Tierarzt. Mit Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten werden die Symptome der Panostitis gelindert. Die tägliche Futtermenge muss insgesamt reduziert werden. Für die nächsten zwei bis drei Monate wird der Hund außerdem mit einem kalorien- und proteinarmes Futter gefüttert. Auf keinen Fall darf er in dieser Zeit ein Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium und Vitamin-D Zusätzen erhalten.

Gleichzeitig muss der Hundehalter die Bewegung seines Tieres stark einschränken, weil körperliche Anstrengung den Blutfluss in die Knochen erhöht und mehr Blut im Knochen bedeutet eine erhöhte „Blutstau-Gefahr“. Am besten hält man den Hund in einem kleinen Raum in der Wohnung und führt in täglich nur dreimal für je fünf bis zehn Minuten aus. Das ist natürlich gerade für ein junges Tier eine erhebliche Einschränkung. Umso wichtiger ist es mit dem kranken Hund viel Zeit zu verbringen – ein Fernseher oder eine Leseecke im gleichen Raum machen das „Gefängnis“ zumindest für den Hundehalter angenehmer.

Zur Vorbeugung sollte man junge Hunde mittelgroßer und großer Rassen nicht „zu gut“ füttern. Geben Sie vor allem keine Nahrungsergänzungsmittel zum Alleinfutter hinzu. Wir beraten Sie gerne über die richtige Ernährung des heranwachsenden Hundes.

Eine Patellaluxation, ein „Verrutschen“ oder „Verrenken“ der Kniescheibe kann sowohl vererbt, in der Wachstumsphase erworben als auch verletzungsbedingt sein. Bei Zwerghunden und Miniaturrassen gehört die Patellaluxation an die Innenseite des Knies (mediale Patellaluxation) zu den häufigsten Erbfehlern. Eine Verschiebung an die Aussenseite des Knies (laterale Patellaluxation) ist seltener und meist ein Problem mittelgroßer bis großer Rassen.

Die Kniescheibe ist in die Strecksehne des Hinterbeines eingelagert. Bei jedem Strecken und Beugen des Knies gleitet die Kniescheibe nach oben bzw. nach unten. Im gesunden Knie sorgen die gerade Zugrichtung des Streckmuskels und eine Knochenrinne dafür, dass die Kniescheibe nicht seitlich verrutschen kann. Bei einer angeborenen oder im Zuge der Entwicklung entstandenen Patellaluxation, stimmt die Zugrichtung des Streckmuskels nicht und die Knochenrinne ist zu flach um die Kniescheibe auf dem „geraden Weg“ zu halten. Kleine Hunde, die zur medialen Patellaluxation neigen, haben häufig O-Beine. Die laterale Patellaluxation größerer Hunde ist häufig die Folge von X-Beinen. In der Regel sind beide Knie von dieser Fehlbildung betroffen.

Man unterscheidet vier Schweregrade. Beim 1. Grad zeigt der Hund kaum Symptome. Nur hin und wieder hüpft er auf drei Beinen, geht aber sofort wieder normal, wenn die Kniescheibe zurück in die Knochenrinne gleitet. Eine Patellaluxation 1. Grades muss, wenn der Hund keine anderen Beschwerden zeigt, nicht behandelt werden. Der Hund darf aber auf keinen Fall für die Zucht verwendet werden.

Patellaluxationen des 2. bis 4. Grades müssen operiert werden. Sie stellen eine echte Behinderung des Hundes dar, weil er seine Knie nicht mehr strecken kann. In extremen Fällen hoppeln bereits Welpen wie Kaninchen. Außerdem führt die ständige Fehlbelastung des Kniegelenks zu schmerzhaften Arthrosen. Das ist auch der Grund, warum man den Hund im Welpenalter operieren sollte, sobald sich die ersten Symptome zeigen. Denn je länger das Knie  falsch belastet wird, desto gravierender sind die Spätschäden.

Leider kann es nach der Operation zu Rückfällen kommen. Der Erfolg der Operation sollte daher wöchentlich vom Tierarzt kontrolliert werden. Bei einem Rückfall muss nochmals operiert werden, aber auch hier gilt je eher das Problem „angepackt“ wird, desto größer die Aussichten auf Erfolg.

Während man der Patellaluxation nach medial, also dem Problem der kleinen Rassen nicht vorbeugen kann, ist eine Vorbeugung bei großen Rassen zumindest zum Teil möglich. Denn hier ist häufig ein zu schnelles Wachstum verantwortlich für die Fehlbildung des Kniegelenks. Gerade Hunde großer Rassen sollten in der Wachstumsphase nur mäßig gefüttert werden. Denn eine üppige Fütterung führt zu einer raschen Zunahme des Muskelgewebes, mit dem die Skelettentwicklung nicht mithalten kann. Die verhältnismäßig weichen Knochen und Gelenke des jungen Hundes verformen sich sonst unter dem Gewicht der Muskulatur. In leichten Fällen von Patellaluxationen nach lateral kann daher schon eine Diät und strikte Einschränkung der Bewegung zur Besserung führen.

Wir beraten Sie gerne über die richtige Ernährung ihres Hundes.

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine Fehlstellung des Hüftgelenks. Meist leiden Hunde mittelgroßer und großer Rassen und deren Mischlinge darunter. Die Veranlagung zur Hüftgelenksdysplasie wird vererbt. Viele Zuchtverbände schreiben daher eine Röntgenuntersuchung auf HD vor, bevor ein Hund zur Zucht zugelassen wird. Tatsächlich spielen aber auch die Ernährung und die Haltung eines wachsenden Hundes eine Rolle bei der  Entstehung der HD. Denn im Gegensatz zu Menschen mit HD ist diese Missbildung des Hüftgelenks bei Hunden nicht angeboren sondern entwickelt sich in der Wachstumsphase. Rund 30% aller Hunde mit HD leiden auch unter anderen Gelenksveränderungen.

Im gesunden Hüftgelenk passt der kugelige Kopf des Oberschenkelknochens haargenau in eine Vertiefung des Beckens, der Gelenkspfanne. Der Oberschenkelkopf kann in dieser Pfanne zwar rotieren aber nicht verrutschen, weil sie ihn eng umschließt.

Bei einer Hüftgelenksdysplasie findet der Oberschenkelkopf nur wenig Halt, weil die Gelenkspfanne zu flach oder zu groß ist. Das Gelenk ist dadurch instabil. Nicht alle Hunde mit HD zeigen auch Symptome dieser Erkrankung.

Häufig beginnen die ersten Probleme jedoch schon im Alter zwischen 4 und 10 Monaten. Die Hunde haben wenig Lust sich zu bewegen, gehen plötzlich lahm und haben Schwierigkeiten beim Aufstehen. Die Muskulatur, die das Gelenk umgibt, ist verkrampft. Später entwickeln sich Arthrosen, Verschleißerscheinungen am Gelenk. Auch diese Arthrosen können aber müssen nicht Symptome zur Folge haben. In schweren Fällen sind sie äußerst schmerzhaft. Der Hund vermeidet es zu gehen. Durch das mangelnde Training schwindet die Muskulatur an den Hinterbeinen. In diesen schweren Fällen hilft nur eine Operation; eventuell sogar der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks.

Sind die Beschwerden des Hundes nicht so gravierend, kann man ihn mit Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten behandeln. Diese Therapie soll dem Hund die Schmerzen nehmen und die Bewegungsfreude erhalten. Bewegung ist gerade bei allen Erkrankungen der Gelenke besonders wichtig, denn ohne Bewegung werden die Gelenke steif und Arthrosen verschlimmern sich.

Die Bemühungen der Zuchtverbände zeigen bei manchen Rassen erste Erfolge: Die HD-Rate sinkt bei diesen Rassen. Doch es gibt immer noch sehr viele Hunde, die diese unheilvolle Veranlagung in sich tragen. Wichtig ist, dass Hunde in der Wachstumsphase nur mäßig gefüttert werden. Denn eine zu rasche Gewichtszunahme belastet die noch nicht ausgereiften Gelenke und kann zu Fehlstellungen führen. Ein junger Hund soll und muss sich außerdem viel bewegen. Als Halter des Hundes sollte man aber darauf achten, dass dabei die Gelenke nicht zu sehr strapaziert werden. Also: wilde Spiele und rasante Galoppaden nur auf weichem griffigem Boden, hohe Sprünge und enge Wendungen z. B. beim Ballspielen vermeiden, viel Schwimmen und genügend Ruhepausen. Wir geben Ihnen gerne weitere Ernährungs- und Trainingstipps für Ihren wachsenden Hund.

Gebrochene Knochen können nur dann wieder gerade zusammenwachsen, wenn die Bruchenden richtig zusammengeführt, in dieser Lage fixiert und über Wochen stabil gehalten werden.

Schienenverbände, wie z. B. Gipsverbände, können diese Stabilität nur bei unkomplizierten Brüchen (Frakturen) unterhalb des Ellbogens oder des Knies gewährleisten. Ein weiterer Nachteil von Schienenverbänden ist, dass das Tier sein gebrochenes Bein über Wochen und Monate nicht benutzt. Das mangelnde Training kann zu einem massiven Muskelschwund, einer Gelenkversteifung und sogar zu einer Osteoporose, einem Knochenschwund, führen.

Daher operiert man heutzutage die meisten Frakturen. Man unterscheidet die interne Fixation vom Fixateur externe. Hier soll es um die interne Fixation gehen:

Vor der Operation fertigt der Tierarzt mehrere Röntgenaufnahmen vom Operationsgebiet an. Er verschafft sich damit einen Überblick über den Schaden, sieht ob z. B. Teile des Knochens abgesplittert sind oder der gebrochene Knochen verdreht ist – kein Knochenbruch gleicht dem anderen. Der Tierarzt muss jeden Fall individuell beurteilen und sich für die jeweils richtige Operationsmethode entscheiden.

Sobald das Tier operationsfähig ist, d.h. eine längere Narkose gut überstehen kann, wird der Tierarzt die Bruchenden mit speziellen Platten, Schrauben, Nägeln, Draht usw. aneinander heften und fixieren. Bei ausgewachsenen Tieren mittleren Alters können die Platten übrigens ein Leben lang an Ort und Stelle bleiben, nur in Ausnahmefällen müssen sie nach der Knochenheilung wieder entfernt werden.

Am besten ist es, wenn der Tierarzt in den ersten sechs Stunden nach dem Unfall die Knochen operieren kann. Ist eine Operation in den ersten Stunden nach dem Unfall nicht möglich, weil zuerst der Kreislauf des Tieres stabilisiert werden muss, sollte sie einige Tage verschoben werden. Das hat folgenden Grund: Ein Knochenbruch ist immer auch mit Muskelquetschungen und Blutungen verbunden. Wenn diese Verletzungen nicht sofort versorgt werden, stören sie die Durchblutung. Das Gewebe wird nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt und mit der Zeit sammeln sich im Operationsgebiet „Stoffwechselschlacken“ an, die die Heilung beeinträchtigen. Diese Stoffe werden zwar wieder abgebaut, doch hierfür braucht der Körper Zeit. Bis das Tier operationsfähig ist, wird der Bruch mit Schienen stabilisiert.

Nach der Operation schützt ein Verband die Wunde für einige Tage. Die tägliche Verbandskontrolle ist außerordentlich wichtig, damit Entzündungen rechtzeitig behandelt werden können. Alarmzeichen für eine Entzündung sind: Übermäßige Wärme des Verbandes, Schwellungen, Fieber, Juckreiz oder Schmerzen. Bei diesen Symptomen muss das Tier sofort in tierärztliche Behandlung.

Nach etwa 10 Tagen können in der Regel die Fäden gezogen werden. Wie viel Zeit bis zur endgültigen Heilung verstreicht, hängt davon ab, wie alt das Tier ist (junge Knochen heilen schneller), welcher Knochen gebrochen ist und um welche Frakturart es sich handelt. Wir beraten Sie gerne, wie Sie mit der richtigen Ernährung und einem ausgewogenen Training den Heilungsprozess beschleunigen können.

Lahmen wird meist von einer schmerzhaften Verletzung verursacht. Nicht immer sieht man die Verletzung von außen – ein Kreuzbandriss beispielsweise ist unsichtbar. Aber auch Infektionen z. B. mit Borreliose oder chronische Prozesse wie z. B. Arthrosen, Verschleißerscheinungen der Gelenke, sind schmerzhaft und führen dazu, dass der Hund lahm geht. Außerdem können auch Herz/Kreislauf Probleme, Muskelschwund oder Nervenschäden einen ungleichmäßigen Gang auslösen.

In den meisten Fällen handelt es sich um eine Stützbeinlahmheit: Der Hund hat Schmerzen, wenn er das betroffene Bein mit seinem Gewicht belastet, also beim Auftreten. Bei der Hangbeinlahmheit ist das Vor- oder Zurückschwingen des Beines schmerzhaft oder z. B. bei Nervenschäden nicht möglich. Eine Hangbeinlahmheit beobachtet man z. B. bei krankhaften Prozessen oder Verletzungen im Schulterbereich. Tatsächlich können Hangbein – und Stützbeinlahmheit auch gemeinsam auftreten. Man spricht dann von einer gemischten Lahmheit.

Bei Infektionen, Arthrosen und rheumaähnlichen Erkrankungen sind oft mehrere Beine betroffen. Der Hund lahmt abwechselnd mehr auf dem einen oder dem anderen Bein, je nachdem welches ihn gerade mehr schmerzt.

Je nach Schweregrad spricht man von geringgradiger, mittelgradiger oder hochgradiger Lahmheit. Geringgradige Lahmheiten sind nur bei genauem Hinsehen zu erkennen: Der Hund belastet das betroffene Bein nur unwesentlich kürzer als die gesunden. Er geht vielleicht etwas klamm und hat nicht soviel Freude an der Bewegung wie sonst. Bei einer mittelgradigen Lahmheit ist das Hinken des Hundes deutlich zu erkennen. Hochgradig ist die Lahmheit, wenn der Hund das Bein kaum aufsetzt und meist auf drei Beinen geht.

Bei hochgradigen und mittelgradigen Lahmheiten leidet der Hund unter großen Schmerzen. Die rasche Behandlung kann auch Folgeschäden und eventuell sogar einer dauerhaften Behinderung vorbeugen.

Handelt es sich um eine geringgradige Lahmheit, können Sie mit dem Tierarztbesuch ein bis zwei Tage abwarten. Viele kleine Verletzungen, z. B. Verstauchungen, heilen mit der Zeit. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, sollten Sie ihren Hund in den folgenden Tagen nur an der Leine ausführen. Wilde Spiele und Belastungen wie z.B. Sprünge sind für einige Tage verboten. Kleine Schwellungen können Sie kühlen. (Bei großen Schwellungen bitte sofort zum Tierarzt.)

Sollte die Lahmheit aber innerhalb von ein bis zwei Tagen nicht deutlich besser werden, muss der Tierarzt abklären, ob nicht doch ein ernsteres Problem hinter der Lahmheit steckt. Auch wenn der Hund zwar nicht ständig aber doch immer wieder lahmt, ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich. Vielen Krankheiten des Bewegungsapparates kann man übrigens mit Ernährung und Training vorbeugen, wir beraten Sie gerne über die Möglichkeiten.