Parasitäre Erkrankungen

Die Demodikose ist eine Hautkrankheit, die von Haarbalgmilben (Demodex-Milben) verursacht wird. Demodex-Milben siedeln sich in den Haarbälgen an, das sind die „Hauttaschen“ aus denen die Haare wachsen. Nur kurz nach der Geburt können die Haarbalgmilben von der Mutterhündin auf die Welpen übertragen werden. Infektionen zu einem späteren Zeitpunkt sind nicht bekannt. Man geht davon aus, dass die meisten Hunde Träger von Demodex-Milben sind. Solange diese Hunde gesund sind und ein gut funktionierendes Immunsystem haben, schadet ihnen die Anwesenheit der Milben nicht.

Bei einem geschwächten Immunsystem können die Milben jedoch Hautentzündungen unterschiedlichen Schweregrades verursachen.

Der erste kritische Zeitpunkt ist das Absetzen der Welpen. Man nimmt an, dass der Stress des Entwöhnens das Immunsystem erschöpft. Bei den Welpen kommt es zu Haarausfall, Rötungen und Schuppenbildung der Haut am Nasenrücken, der Oberlippe, der Stirn, den Ohren, der Pfoten und um die Augen. Dort kann es so aussehen als trage der Welpe eine Brille. In den meisten Fällen heilt diese Form der Demodikose auch ohne Behandlung innerhalb von einem bis zwei Monaten ab. Trotzdem ist das Betupfen der Stellen mit einer speziellen Lösung empfehlenswert. Unbedingt müssen betroffene Welpen mindestens alle zwei Wochen zur tierärztlichen Kontrolle. Denn es besteht die Gefahr, dass sich die Krankheit drastisch verschlimmert.

In diesen Fällen breitet sich die Hautentzündung über den ganzen Körper aus. Es bilden sich eitrige Pusteln, die Haut wird dicker und dunkler. Später verfärbt sich die Haut blaurot und „wirft Falten“. Im Gegensatz zu anderen Milben, wie den Grabmilben, lösen Demodex-Milben nur selten Juckreiz aus. Häufig kommt es bei der Demodikose zusätzlich zu Infektionen mit Bakterien, die zu eitrigen Entzündungen und tiefgreifenden Zerstörungen der Haut führen. Fatal an der schweren Form der Demodikose ist, dass sowohl die Milben als auch die Bakterien das Immunsystem unterdrücken und auf diese Weise einen Teufelskreis in Gang setzen. Betroffen von der schweren Form der Demodikose sind Junghunde, Hunde mit einem nicht intakten Immunsystem und alte Hunde. Während man bei Junghunden annimmt, dass eine angeborene  Immunschwäche verantwortlich für den Ausbruch der Krankheit ist, muss bei einem erwachsenen Hund nach einem Auslöser gesucht werden, wenn die Behandlung erfolgreich sein soll.

Die Therapie der Demodikose ist schwierig, langwierig und nicht immer erfolgreich. Neben Waschungen mit speziellen Mitteln, die solange durchgeführt werden müssen, bis innerhalb eines halben Jahres keine Milben mehr nachgewiesen werden können, gibt es heutzutage auch die Möglichkeit einer medikamentellen Behandlung. Mit Vitamin E können Sie die Heilung fördern. Wir helfen Ihnen gerne mit Rat und Tat.

Würmer gehören zu den Endoparasiten, das sind Schmarotzer, die in ihrem Wirt leben. Beim Hund spielen vor allem zwei Gruppen von Würmern eine Rolle: Bandwürmer und Rundwürmer.  Diese Unterscheidung ist wichtig, weil man bei jeder Gruppe ein anderes Entwurmungsmittel einsetzen muss.

Theoretisch können alle Organe von Würmern befallen werden. Aber in unseren Breiten siedeln sich die Schmarotzer hauptsächlich im Darm des Hundes an. Dort ernähren sich die Würmer von den Nährstoffen, die der Hund mit der Nahrung zu sich nimmt. Dabei entziehen sie ihrem „Gastgeber“ wertvolle Nährstoffe mit der Folge, dass der Hund trotz eines reichhaltigen Futterangebots „hungern“ muss.

Einige Wurmarten verletzen zudem die Schleimhäute des Darmes; bei einer hohen Wurmlast kann dies bei Welpen zu einem lebensbedrohlichen Blutverlust führen. Auch ein Darmverschluss kann die Folge eines starken Wurmbefalls sein. Zum Schluss aber nicht zuletzt müssen Würmer auch aus hygienischen Gründen bekämpft werden. Denn einige Wurmarten können auf den Menschen übertragen werden. Am gefährlichsten für den Menschen, übrigens nicht für den Hund, sind der Kleine Fuchsbandwurm und der Hundebandwurm. Spul – und Hakenwürmer, die zu den Rundwürmern gehören, können Kindern schwere Gesundheitsschäden zufügen.

Mit Spul- und Hakenwürmern kann sich der Welpe bereits über die Muttermilch infizieren, mit Spulwürmern sogar schon im Mutterleib. Daher sollten Welpen nach der Geburt bis einschließlich der 12. Lebenswoche alle zwei Wochen entwurmt werden. Der ausgewachsene Hund infiziert sich mit Spul- und Hakenwürmer über die Aufnahme der Wurmeier und Wurmlarven. Da diese sich überall befinden können, kann man eine Infektion nicht verhindern.

Dem Befall mit Bandwürmern können Sie hingegen vorbeugen. Denn die meisten Bandwürmer werden über den Verzehr rohen Fleisches übertragen, eine Bandwurmart auch über Flöhe. Wenn Sie Ihrem Hund nur abgekochtes Fleisch oder Fertignahrung füttern und konsequent Flöhe bekämpfen ist ein Befall mit Bandwürmern äußerst unwahrscheinlich. Um völlig sicher zu  sein müssten Sie allerdings ausschließen, dass der Hund sich nicht irgendwo anders mit Frischfleisch versorgt. Besonders gefährlich ist es, wenn der Hund hin und wieder Mäuse oder andere kleine Nager frisst – denn sie sind die Überträger des Kleinen Fuchsbandwurmes.

Einen leichten Wurmbefall sieht man einem ausgewachsenen, gesunden Hund nicht an. Handelt es sich jedoch um einen Welpen, ein geschwächtes Tier oder um einen starken Wurmbefall, können Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Blut im Stuhl, stumpfes Fell, Schwäche, Blutarmut (erkennbar an den blassen Schleimhäuten) auftreten. Klarheit, darüber ob der Hund Würmer hat und welche Würmer er hat, bringt nur die Laboruntersuchung frischer Kotproben. Dabei wird nach den mikroskopisch kleinen Eiern der Würmer gesucht. Werden Wurmeier entdeckt, kann die Wurmart festgestellt und gezielt behandelt werden. Werden keine Wurmeier in der Kotprobe gefunden, heißt dies leider nicht, dass der Hund wurmfrei ist. Denn die Würmer produzieren nicht ununterbrochen Eier. Manchmal müssen bis zu drei Kotproben untersucht werden, bis man die Eier der Schmarotzer findet.

Meist jedoch verzichtet man jedoch auf die Untersuchungen und entwurmt den Hund nach einem individuellen Schema, das sich nach seinen Lebensumständen und Gewohnheiten richtet. So sollte ein passionierter Rattenjäger häufiger gegen Bandwürmer, ein Hund der mit kleinen Kindern zusammen lebt öfter gegen Spul- und Hakenwürmer behandelt werden. Wir beraten sie gerne und erstellen für Ihren Hund ein individuelles Behandlungsschema.

Räude ist keine Schande, sondern eine Hautkrankheit, die von bestimmten Milben, den Grabmilben, verursacht wird. Übertragen werden die Milben beim direkten Kontakt von Tier zu Tier, z. B. beim Spielen. Sehr selten „holt“ sich das Tier die Milben aus einer verseuchten Umgebung. Auch der Mensch kann sich mit Tiermilben infizieren – bei ihm kommt es zu einer stark juckenden Hautentzündung, der Scheinräude. Bei einer Infektion des Menschen mit Menschenmilben spricht man von der „Krätze“.

Die Milbenweibchen bohren Gänge in die Haut. In diese Bohrgänge legen sie ihre Eier, aus denen sich in ca. drei Wochen neue Milben bilden. Durch das Bohren lösen sie eine schwere Hautentzündung und starken Juckreiz aus. Sehr häufig ist die sogenannte Ohrräude. Spezielle Milben nisten sich im Gehörgang des Tieres ein und verursachen dort schwere Ohrentzündungen. Die meisten Grabmilben bevorzugen die zarte Haut am Kopf, den Ohren, am Unterbauch und an den Schenkelinnenflächen. An diesen Stellen zeigen sich auch die ersten Symptome: Heftiger Juckreiz, Knötchen, Rötungen, Pusteln und Schuppen. Später kommt es zu einer Verdickung der Haut, zu einem mottenfraßähnlichen Haarausfall und es bilden sich tiefe Hautfalten.

Diese Symptome können aber auch auf andere Hautkrankheiten hinweisen. Unter anderem können auch Raubmilben ein ähnliches Krankheitsbild verursachen. Eine Infektion mit Raubmilben ist leichter zu behandeln als eine mit Grabmilben. Um eine sichere Diagnose zu stellen, entnimmt der Tierarzt an möglichst vielen Stellen ein sogenanntes Hautgeschabsel. Dazu schabt er mit einem Skalpell solange über die Haut bis die Stelle blutet. Die abgeschabte Probe untersucht er unter dem Mikroskop.

Hat das Tier Milben, müssen Sie sich auf eine langwierige Behandlung einstellen. Das Tier und häufig auch alle anderen Tiere im Haushalt müssen über Wochen mit speziellen Lösungen gewaschen werden. In einigen Fällen hilft auch eine Therapie mit einem Medikament, dass die Milben abtötet. Aber auch dieses Medikament muss das Tier über einen längeren Zeitraum bekommen. Dabei kann es während der Therapie noch einmal zu heftigem Juckreiz kommen, wenn die Milben absterben.

Wichtig ist auch die Reinigung und Desinfektion der Umgebung und aller Gegenstände, mit denen das Tier häufig Kontakt hat. Textilien sollten Sie auskochen, Utensilien, die sie nicht gründlich reinigen können, möglichst wegwerfen. Gegenstände, die Sie nicht vernichten wollen, sollten Sie über mindestens drei Wochen an einem Ort aufbewahren, zudem kein Tier Zugang hat. (Nach etwa drei Wochen können Sie davon ausgehen, dass die Milben gestorben sind.)

Gerade bei der Räude lohnen sich Geduld und Konsequenz. Ist die Krankheit noch nicht zu weit fortgeschritten, heilt sie mit der richtigen Behandlung gut ab.

Hautpilze sind zwar keine Tiere, doch man kann sie ohne weiteres zu den Parasiten zählen. Denn sie leben von einem tierischen oder menschlichen Wirt. Sie ernähren sich von dem Horn,  aus dem die oberste Hautschicht und die Haare bestehen. Um das Horn aus diesen Geweben zu lösen, setzen sie Enzyme, aggressive, biochemische Substanzen, ein. Dabei zerstören sie die Struktur der Haut und der Haare.

Bei einer klassischen Pilzinfektion bricht das Haar kurz nach seinem Austritt an die Hautoberfläche ab („scherende Flechte“). Es entstehen kreisrunde bis ovale, kahle Stellen im Fell. An den Rändern dieser Kahlstellen sieht man oft einen roten Wall („Ringflechte“), ein Zeichen für eine Entzündung der Haut. Je nach Schwere der Hautentzündung kann es zu Schuppenbildung, Verdickungen und Verfärbungen der Haut kommen. Juckreiz tritt selten auf. Die von den Pilzen geschädigte Haut ist gegenüber anderen Krankheitserregern wehrlos. Und so wird die Pilzinfektion häufig von bakteriellen Infektionen begleitet und kompliziert.

Mit Hautpilzen anstecken kann sich der Hund überall. Die Pilzsporen können jahrelang ohne Wirt überleben. Doch nicht jede Katze wird krank. Tatsächlich erkranken meist junge Tiere, Hunde mit einem geschwächten Immunsystem oder alte Tiere. Auch eine falsche Ernährung, der Befall mit Flöhen, Würmern oder anderen Parasiten oder eine mangelhafte Pflege machen den Pilzen die Infektion leicht. Langhaarige Hunde werden häufiger „Pilzopfer“ als Tiere mit einem kurzen Fell.

Ausgewachsene Tiere mit Hautpilzen zeigen meist nur sehr schwache Symptome: Ihr Fell wirkt schütter und stumpf – manchmal sehen sie aus, als hätte man sie mit Mehl bestäubt. Nicht selten sind sie sogar völlig symptomfrei. Sie sind dann eine stete Infektionsquelle für andere Hunde, aber auch andere Tiere und den Menschen. Denn Pilze sind nicht wählerisch – sie befallen Mensch und Tier gleichermaßen. Daher müssen sie auch bei scheinbar gesunden Tieren bekämpft werden.

Die Behandlung von Hautpilzerkrankungen ist langwierig und aufwändig. Meist müssen alle Tiere im Haushalt behandelt werden. Die Tiere erhalten Medikamente über mindestens 4 – 6 Wochen und müssen 1 – 2 mal wöchentlich mit Anti-Pilz-Mitteln gewaschen oder besprüht werden. Bei Pilzinfektionen des Krallenbettes können Behandlungen von über einem halben Jahr nötig sein. Das Fell langhaariger Hunde sollte gekürzt werden. Außerordentlich wichtig ist die mehrmalige gründliche Reinigung und Desinfektion aller Räume, in denen sich die Tiere aufhalten und aller Utensilien, mit denen sie Kontakt haben. Gegenstände, die nur einen geringen Wert haben, sollten Sie entsorgen. Textilien, Bürsten und Kämme können Sie auskochen.

Jeder Haushalt ist unterschiedlich, scheuen Sie sich nicht uns um Rat zu fragen, wenn sie ein besonderes Problem bei der Reinigung oder Desinfektion haben. Die Medikamente gegen die Pilze können Nebenwirkungen verursachen – bitte wenden Sie sich sofort an uns, wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches an Ihren Tieren auffällt. Und nicht zuletzt: Wir beraten Sie auch gerne zu allen Fragen, die die Haltung und Ernährung Ihrer Tiere betreffen. Denn bei Tieren in Topform haben Pilze kaum eine Chance.

So putzig ein Flohzirkus sein mag, in den eigenen vier Wänden möchte man diese Insekten nicht haben. Flöhe sind blutsaugende Parasiten, deren Stiche stark jucken. Der Juckreiz lässt die betroffenen Tiere nicht mehr zur Ruhe kommen und schwächt sie dadurch. Außerdem können Flöhe Hautentzündungen verursachen, Allergien auslösen und Bandwürmer übertragen. Bei einem Massenbefall können sie bei Jungtieren sogar zur Blutarmut führen.

Nur die erwachsenen Flöhe leben auf dem Tier. Eier, Larven und Puppen – der Flohnachwuchs – befinden sich in der Umgebung des Tieres: Im Teppichboden, auf dem Tierlager, in den Autopolstern, eben überall dort, wo das Tier länger verweilt. Da ein Flohweibchen im Laufe seines Lebens rund 2000 Eier legt, rechnet man dass etwa 95% der Flohpopulation sich nicht auf dem Tier sondern in seinem im Umfeld aufhält. Und zwar das ganze Jahr – Der Flohnachwuchs entwickelt sich in beheizten Räumen auch im Winter prächtig.

Flohbefall können Sie einfach feststellen. Kämmen Sie Ihr Tier auf einer hellen Unterlage. Rieseln dabei braune Krümel auf die Unterlage, machen Sie den Flohtest: Legen Sie die braunen Krümel auf ein feuchtes, weißes Papiertaschen- oder Küchentuch – färben sich die Krümel dann rot, handelt es sich um Flohkot und Ihr Tier hat Flöhe.

Neben der Vernichtung der Flöhe auf dem Tier, muss seine Umgebung entfloht werden. Das bedeutet aber nicht, dass Sie Ihre ganze Wohnung mit Chemikalien verseuchen müssen. Ein guter Staubsauger und strategisches Denken helfen Ihnen weiter. Teilen Sie die Wohnung in Problemzonen ein. Orte, an denen sich Ihr Tier häufig aufhält, müssen Sie regelrecht entseuchen. Fußböden in diesen Bereichen sollten Sie öfter als sonst reinigen – widmen Sie dabei schwerzugänglichen Ecken und Ritzen besondere Aufmerksamkeit. Teppiche behandeln sie mit Teppichreinigern und sprühen Sie evtl. mit einem Insektizid ein. Waschen Sie die Decken des Tierlagers. Weidenkörbchen oder ähnliche schwer zureinigende Gegenstände sollten Sie entweder wegwerfen oder chemisch behandeln. Vergessen Sie auch die Polstermöbel und die Autopolster nicht – gerade dort sitzt oft eine stille Reserve hungrigen Flohnachwuchses. Und zwar lange: Verpuppte Flöhe können spielend ein halbes Jahr ohne Blutmahlzeit überleben. Meist müssen Sie diese Reinigung mehrmals wiederholen, denn der Flohnachwuchs kann sich hervorragend verstecken.

Bereiche in der Wohnung, zu denen das Tier Zugang hat, aber wo es nicht lange bleibt, sollten auch öfter als gewöhnlich gereinigt werden – der Einsatz von Chemikalien ist hier aber nicht unbedingt notwendig. Orte, schließlich, an denen Ihr Tier nie oder selten ist, putzen Sie wie gewohnt.

Am besten beugt man dem Flohbefall vor. Möglichkeiten, gibt es viele: Neben Präparaten, die die erwachsenen Flöhe töten, sind auch Mittel erhältlich, die verhindern, dass sich aus den Floheiern lebensfähiger Nachwuchs entwickelt. Wir beraten Sie gerne sowohl bei der Bekämpfung schon vorhandener Flöhe als auch beim vorbeugenden Flohschutz.

Die häufigste Zeckenart im deutschsprachigen Raum ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Diese Zecke hält sich bevorzugt im Gebüsch oder Unterholz lichter Mischwälder oder im hohen Gras auf. Im Spätherbst verkriecht sich der Holzbock in die Erde und fällt dort in eine Winterstarre. Sobald es wieder konstant wärmer wird, etwa im April, beginnt die erste Zeckensaison, die ihren Höhepunkt im Mai oder Juni erreicht. Im Hochsommer geht die Anzahl der Zecken wieder drastisch zurück. Aber im Spätsommer bzw. Herbst ist wieder Zeckenzeit, die bei mildem Wetter bis November dauern kann.

Die Zecken klettern auf Gräser oder Büsche bis auf eine Höhe von 1,50 m und warten dort auf ihre Opfer. Sie sind dabei wenig wählerisch – alle warmblütigen Tiere also auch der Mensch werden befallen. Entert die Zecke einen geeigneten Wirt, bohrt sie ihren speziellen Saugrüssel tief in seine Haut und saugt sein Blut. Damit der Wirt nichts von dem Blutsauger bemerkt und ihn ausreißt, enthält der Zeckenspeichel einen betäubenden Stoff. Außerdem löst dieser Speichel auch das Gewebe auf und verhindert die Blutgerinnung, damit der Blutfluss nicht aufhört.

Wenn nicht gerade Massen von Zecken einen Wirt „anzapfen“, schadet der Blutverlust dem Opfer nicht. Gefährlich sind Zecken, weil sie Krankheiten übertragen können. In Deutschland sind dies vor allem die Borreliose, eine fieberhafte Krankheit, die vor allem den Gelenken aber auch den Nieren schaden kann, und die FSME, eine Gehirnhautentzündung. In den Mittelmeerländern und teilweise bereits schon in der Schweiz und in Nordfrankreich können Zecken außerdem Babesiose, Ehrlichiose (beides Infektionskrankheiten, die das Blut schädigen) und Hepatozoonose (eine Krankheit, die mit starken Muskelschmerzen einhergeht) übertragen. Seit einigen Jahren werden auch in Deutschland immer häufiger Babesiose-Fälle gemeldet. Daher ist Zeckenschutz so wichtig.

Wenn Sie eine festgesaugte Zecke entdecken, entfernen Sie sie mit einer drehenden Bewegung. Bitte träufeln Sie auf gar keinen Fall Klebstoff, Öl oder Nagellackentferner auf die Zecke. Diese Stoffe bewirken zwar den Tod der Zecke. Doch sie setzen den Blutsauger auch unter Stress und veranlassen ihn noch einmal kräftig in die Wunde zu „spucken“. Gerade hierbei kommt es zur Übertragung der obengenannten Krankheiten.

Um einen Befall mit Zecken vorzubeugen, gibt es in der Tierarztpraxis verschiedene Präparate. Alle diese Anti-Zeckenmittel sind hochwirksam, trotzdem werden Sie immer wieder festsitzende Zecken in der Haut Ihres Tieres entdecken. Diese Zecken sind aber gestorben und zwar bevor sie Krankheitserreger übertragen konnten. Man hat nämlich festgestellt, dass Zecken erst ca. 24 Stunden, nach dem sie sich in die Haut ihres Opfers gebohrt haben, die Erreger in die Wunde injizieren. Bis dahin hat sie ein gutes Zeckenmittel längst „um die Ecke gebracht.“ Auch die Art der Anwendung vom Halsband über Sprays zu Spot-on Präparaten, die man auf die Haut des Tieres tropft, ist unterschiedlich. Wir beraten Sie gerne, welches dieser Präparate sich für die individuellen Ansprüche Ihres Tieres am besten eignet.